Kühe werden von Natur aus mit Hornanlagen geboren, aus denen sich im Laufe eines Kuhlebens individuell geformte Hörner herausbilden. Normalerweise. Denn seit über zwei Jahrzehnten sind immer mehr hornlose Kühe anzutreffen. Sie wurden den „Produktionsbedingungen“ angepasst und enthornt oder hornlos gezüchtet.
Im Laufe des Lebens einer Kuh wächst das Horn – wird größer und bekommt seine individuelle Gestalt: Einzigartig, wie der Fingerabdruck eines Menschen. Man kann sogar die Anzahl geborener Kälbchen an den Hörnern einer Kuh ablesen - das zeigen die sogenannten Kälberringe. Je Kalb bildet sich ein Hornring aus. Fütterung, Jahreszeiten und andere Einflüsse wie etwa Erkrankungen können auch Wirkungen auf das Hornwachstum und die Form des Horns haben.
Kühe haben einen eher kompakten Körper und sehen relativ schlecht, nur im Nahbereich können sie scharf sehen. Mit ihrem fast 360° Rundum-Blick nehmen sie in ihrer Umgebung aber Umrisse gut wahr.
Ich mag dich! |
Du darfst mir sogar den Hals lecken! |
Halt Abstand! | Bleib mir vom Leib! |
So ist es den Kühen untereinander möglich, anhand der Körperhaltung anderer Kühe deren Stimmung und Absicht zu erkennen. Dies ist für das Zusammenleben in einer Herde sehr wichtig. Zu jeder Zeit ist die Rangordnung untereinander bedeutend und das Verhalten hochrangiger Majestätinnen und übergeordneter Artgenossen müssen rasch erkannt werden. Die Silhouette der Hörner hebt sich vom kompakten Körperbau ab und erleichtert den Kühen so das Erkennen. Mit Hörnern gelingt die Kommunikation untereinander optimal. Gestik und Kommunikation der Kühe untereinander wird durch die Hörner unterstützt.
Auch wir Menschen können mit etwas Übung, exakter Beobachtung und Aufmerksamkeit erkennen, wie die Kuh gestimmt ist.
Sehr feinfühlig werden die Hornspitzen übrigens auch zu anderen angenehmen Dingen eingesetzt. Beim gezielten Fellkratzen an entlegenen, nicht mit der Zunge erreichbaren Körperstellen sind sie sehr praktisch einsetzbar. Und das darf sogar manchmal die (Kuh-) Freundin genießen.